©Hannah Mayr

 

Wir sind die Literaturbagage!

Wir, die vier Gründerinnen des Vereins Literaturbagage, waren als Kinder selbst Teil des Projekts Jury der jungen Leser unter Mirjam Morad.

 

©Archiv Mirjam Morad

 

Greta Egle

studierte Germanistik und Deutsch als Zweitsprache, arbeitete in Wien und Berlin im Literaturbereich und als Deutschlehrerin. Sie gestaltet Radiosendungen in der Redaktion dérive auf Orange 94.0 sowie bei Ö1 und begleitet partizipative Prozesse in der Stadt.

Die Buchdiskussionen waren für mich ein spezieller Ort, der nur mir „gehörte“. Hier habe ich neue Freund*innen gefunden und konnte mich mit Gleichgesinnten über meine Leseleidenschaft austauschen. Ein besonders schöner Moment war es, im Rahmen der Preisverleihung den Autoren und Autorinnen von Lieblingsbüchern persönlich zu begegnen und mit ihnen über die Welt in den Büchern zu diskutieren.

Lieblingsmomente in der Jury:
Pizzaessen mit  Abraham Rodriguez, dem Autor unseres Preisbuches Spidertown im Jahr 2001. Die Reise nach Venedig, als wir auf den Spuren des Buches Shylocks Tochter von Mirjam Pressler das ehemalige jüdische Ghetto besuchten. Die Reise zur Frankfurter Buchmesse mit anderen Jurymitgliedern und der Besuch lustiger Verlagsparties mit 14 Jahren.

 

©Literaturhaus Wien

 

Katharina Pech

studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und ist seit mehreren Jahren für die Agentur Susanne Koppe, eine Agentur für Literatur und Illustration mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendliteratur, sowie den Wundergarten Verlag in Wien tätig.

Die Buchdiskussionen waren für mich ein fixer Bestandteil über viele, viele Jahre hinweg. Es war toll einen Ort neben dem Schulalltag zu haben, der für Lesen, Bücher und den Austausch darüber reserviert war, meine ganz persönliche Lesebubble. Meine Leseleidenschaft war bei Mirjam bestens aufgehoben, ich wurde darin gefördert, ermutigt und immer ernst genommen.

Lieblingsmomente in der Jury:
Die positive Aufregung vor den Preisverleihungen und der direkte Austausch mit den Autor*innen; dass sich ein Autor wie Michael Köhlmeier für meine Meinung zu seinem Buch (Idylle mit ertrinkendem Hund) interessiert, war ein ganz besonderes Gefühl. Die Reise zu meiner ersten Leipziger Buchmesse. Viele, schöne Momente in Mirjams Bibliothek und das Stöbern in neuen Büchern.

 
 
 

©Archiv Mirjam Morad

 

Anna Pech

studierte bildende Kunst und Raum- und Designstrategien. Sie ist als freischaffende Künstlerin tätig und gestaltet und organisiert Bildungsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche in Wien (Bildungs- und Kulturverein A.R.E.A.L.) und München (Kultur und Spielraum e.V.).

Je vielfältiger eine Gruppe war, umso spannender der Austausch über das Gelesene. Der rhythmische Wechsel zwischen dem individuellen Lesevergnügen und dem kollektiven Austausch darüber hat mich motiviert immer weiter zu machen. Man hat nicht nur „für sich“ gelesen sondern auch für die Gruppe, man wollte ja auch mitreden können. Die Buchdiskussionen waren für mich ein wichtiger Erfahrungsraum um spielerisch eine lebendige Diskussionskultur zu erlernen, die mich bis heute prägt.

Lieblingsmomente in der Jury:
Cornelia Funke die von uns nachgebildete ikonische Maske aus Herr der Diebe zu überreichen. Wie ich kürzlich erfahren durfte: Sie hat sie noch immer.

 

©Literaturhaus Wien

 

Sara Schausberger

studierte Germanistik und ist Theaterkritikerin und Autorin bei der Wochenzeitung Falter. Seit 2016 leitet sie regelmäßig Schreib-Workshops, wie etwa die Festspielhaus-Reporterinnen im Festspielhaus St. Pölten.

Mit zehn Jahren war ich zum ersten Mal im Literaturhaus bei den Buchdiskussionen und es eröffnete sich mir eine neue Welt. So kann man also über Bücher sprechen, stellte ich fest. Wir lernten innerhalb der Jury einander zuzuhören, einander zu widersprechen, einander zuzustimmen. Wir lernten unsere eigene Meinung auszuformulieren und Inhalte kurz zusammenzufassen. Wir entdeckten mit jedem Buch neue Geschichten. Ich profitiere bis heute davon. 

Lieblingsmomente in der Jury:
Als Cornelia Funke ein Huhn in mein Buch malte, Peter Pohl mich ernst nahm und David Grossman für uns im Garten las. Die Radiosendungen, die wir live im Radiokulturhaus aufnahmen. Die Reise zur Frankfurter Buchmesse, wo wir Verlagspartys stürmten. Und vor allem die Woche in Norwegen: Mirjam traute uns zu live auf einer Konferenz auf englisch über Bücher zu diskutieren und fuhr mit uns zu wunderschönen Fjorden.